ECCO DAY 2025 1/6

Es war später Nachmittag, als ich aus dem Kofferraum geholt wurde.
Die Sonne stand noch warm über dem Platz, ein leichter Feierabendwind wehte durch die Bäume. Ich wusste sofort: Heute ist Turniertag. Neun Löcher, kurz und knackig – genau mein Ding.
Kaum geschnürt, stand ich mit meinem Träger auf Tee 1. Die Büroluft noch in den Beinen, die Gedanken halb bei der letzten Mail, halb beim ersten Abschlag. Aber ich war bereit. Ich war der erste Schritt raus aus dem Alltag.
Der Platz war eben, fast wie ein gepflegter Teppich. Jeder Schritt fühlte sich mühelos an, beinahe rhythmisch. Kein Gerutsche, kein Stolpern – einfach gehen, stehen, schwingen. Ich trug ihn sicher über das Fairway, stabil auf dem Abschlag, ruhig auf dem Grün.
Loch 4 war besonders: ein langer Drive, fast makellos getroffen. Ich spürte das kurze Nachfedern im rechten Fuß, dieses selbstzufriedene Gewichtsverlagern, wenn man weiß: Der war gut. Und ich? Ich stand wie eine Eins.
Keine Hänge, keine extremen Kanten – nur klare Wege, flacher Grund, gute Gesellschaft. Die Gespräche um uns herum waren entspannt, fast sommerlich. Lachen mischte sich mit dem Klicken der Schläger, und ich rollte leicht über den ebenen Weg zum nächsten Tee.
Loch 9 – der letzte Putt. Konzentriert, ruhig, versenkt. Mein Träger atmete tief aus, das typische Lächeln nach einem gelungenen Feierabend. Und ich? Ich war staubfrei, stolz, und bereit für die Clubterrasse.
Heute war ich nicht nur ein Paar Schuhe. Ich war Teil eines Rituals. Der Übergang vom Tag in den Abend, vom Alltag zum Spiel. Neun Löcher lang ein Begleiter – still, aber unverzichtbar.